2008


Alle Texte von Jona Jakob - Copyright Jona Jakob © 



Juli  08

Ganz bestimmt
haben wir Männer
unsere Höhen, Tiefen, Ebben -

haben wir ein Wissen
um der Gezeiten,
Stände, Strände, Flut.

Ein Fühlen um den Tod
oder Liebe Mut.



Juni  08

Schwerkraft -
wölbt den Boden
Laub klebt am Gesicht
Wer weiss schon,
dass geboren,
der Wald nur
mit dir spricht.

Denn -
Nachtstrombreiten,
Fluten ohne Licht,
gleiten
Schicht für Schicht.



Juni  08

noch
gestern
sprachlos
worte -
die stille
donnerhall.

gedanken
weg
ins nirgends -
suchen
blicklos,
lachen schal.

früh
heute
neues leben -
fühl dich
um meine
hand.

egal
wohin -
doch falls!? ...
dann lass
zusammen
reis(s)en.

mal
für
mal.

Überarbeitung: basiert auf Gedicht von Bea Busch, Deutschland, 2008 - Titel: Für Dich allein. / Lieben Dank Bea.



Feb  08

Limbach mochte die sechs Spuren dieser Autobahn,
die östlich eines grossen Flughafens Kreuze schlägt.
Stets komisch zu empfinden war jenes Streckenstück
in einem Pinienwald, etwas südlich davon, durch welches
die Nord-Süd-Achse führte. Wie war der hierher gekommen?

Durch solchen Wald fuhr er damals, als er durch die Aquitaine
von Bayonne über Bordeaux nach Nantes reiste. Fehlten nur die Dünen links davon und der Atlantik. Doch von dort landeten Flugzeuge stattdessen. Nicht weniger fliegend das Gezieferhafte
des Verkehrs. Es war eine enorme Einsamkeit, da mitten drin.
Limbach wählte ein Kreuz und dachte: "Grün mein Hund, sehr grün."



Feb  08

Some Soul saftet
aus einem
Fernsehkanal.
Februar und
die Tage
machen Frühling.
Es wurde
Freitag
ohne
dass Limbach
'was davon gemerkt ...
Zu komisch
der Geschmack
von Cinnammon-Liquor,
echten Goldplättchen,
auf der Zunge.
Bols eben.
Doch wohin?
Des Nachbars
Hund grüsst.
Garagentore fliegen.
So die Zeit am GSM.
Und Gott, alter Geist,
liegt der Zeit in unsren Händen.

Winterwochen.

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