Mittwoch, 14. Juli 2010

Herbstmilde

Manchmal gibt es Momente, wo einem die Dinge, die Geschehnisse und Begegnungen weich vorkommen, langsam und rücksichtsvoll. Man spürt förmlich, dass man nicht übergangen wird. Da ist ein Fragen, ein Anklopfen, ein Platzmachen. Und dann entsteht ein Beisammensein, welches sich im Gegenseitigen nährt und sich vertraut. Manchmal entsteht aus dem Nichts ein Dialog, ein Tauschen. Manchmal scheint die Sonne dann tagdrauf im weichen Maisgelb ihres Herbstes. Die gewählte Musik ist leiser, langsamer, klanglich tiefer.

Man ruht in sich selbst, den Kopf leicht schief, das kleine Vermögen an Demut zu unterstreichen und ein Lächeln als Anteil am Glück. Tiere schleichen sich an und Kinder müssten sich heranlegen und einschlafen. Man ist satt wie ein Blütenstempel, klebrig,  fruchtsam, nahrvoll und duftend und ist da, komme wer da möge.Das gibt einem eine Tasse Tee, ein offenes Fenster, ein sanftes "Hallo" und ein Verstehen, das nicht gleich schon reden muss. Es fliessen Hände.


Text von Jona Jakob, Juli 2010 - Copyright Jona Jakob ©