Mittwoch, 29. Juli 2015

Ankunft bei Erfolg

Manchmal, wenn ich ein Ziel erreiche, so wie man einen Gipfel erreicht, raubt mir die Erschöpfung jedes Gefühl für den Erfolg. Noch am frühen Morgen, wenige Stunden zuvor, freue ich mich schon auf kleinwenig siegenden Taumel und etwas Genuss - doch nach Ankunft, nach Niederlegung, nach Verabschiedung und etwas privatem Rückzug breitet sich eher Leere aus bis hin zur Taubheit. Ich weiss dann nicht, selbst wenn von Aussen gefragt, ob ich was essen möchte. Ein Glas Festliches oder eine Cigarre schmecken nicht wirklich. Was mich gestern tragend rettete, war der breite Sessel, den ich spezifisch in einem Hotel suchte, weil ich meinte, dass mich kein Möbel sonst adäquat trägt.

Bild (c): Jona Jakob, privat (by Elke Merkel)

Das Gemurmel um mich, vom Service bis zu anderen Gästen erreicht mich  gedämpft, meine Hand, die einen Tumbler hält, vermag nicht jene Geste allem Grossen zu vermitteln. Vielmehr, wer auf mich blicken würde, sähe, dass ich daherkomme wie 'was, das ein Hund zu lange in der Schnauze hatte. Meist leitet mich dann meine Liebste, fährt und nährt, bis ich schlafe. Und wenn ich schlafe, dann sind es gerne Nächte, wo ich in abstrusen Haltungen aufwache, in denen ich einschlief, als ich nochmals auf den Computer schauen wollte.
Morgens, morgens will ich erst einmal von niemandem was wissen. - Irgendwann geht es dann wieder. Dass ich abends zuvor so noch gestrahlt haben soll, anstiess, Fotos machte und ein Lächeln im Gesicht hatte - keine Ahnung wie .. :-)

Gestern. Richtig was mit wem erreicht.

JJ - Frankfurt.