Bild JJ: Tor am Main, Aschaffenburg
Auch der Versuch, mich nochmals ins Bett zu legen scheiterte an der inneren Getriebenheit. Um acht Uhr zog ich mich an und machte mich mit Phibi auf den Weg ins Unternehmen. Ich hatte Bio- und Restabfall, den gelben Sack, eine Bürotasche und Phibi am Arm. Ich heulte noch im Schloßpark und bis rein ins Parkhaus, wo der Dicke wartete. Eigentlich sollte man so nicht autofahren. Ich versuchte, jemanden telefonisch zu erreichen. War nicht möglich. Und was dann half, das waren Worte, die zwar nicht anders zu lesen waren, wie all die tröstenden Gedanken, welche ich zuhauf erhalte, doch in einem Punkt unterschieden sich diese und wurden für mich wirksam - ich füge sie hier in demütigem DANK ein:
Zitat: Ich kenne diese Gefühle der Panik und kann es schmerzlich nachvollziehen, aber da musst du leider durch und es wie eine Welle wahrnehmen und dran denken das auch die höchste Welle am Strand ankommt und abebbt. Es werden wieder gute Gefühle kommen. - Ende Zitat.
Es sind Worte von jemandem, dem der Ehepartner verstarb und ein Unternehmen hinterließ, welches mit Kindern, Haushalt und Angestellten etc. zu halten war. Die Quelle hatte für mich Ge'Halt, wirkte erfahren, eins-zu-eins.
Es ist nun 16:27, ich hatte einen durchaus erfolgreichen Tag, auf dem Heimweg ein wichtiges und positives Telefonat, vor dem ich mich früh noch scheute. Ich bin wieder zu Hause und safe. Was mir aber von dem Schreck bleibt ist, dass er trotz aller guten Momente und wiedergewonnener Kräfte oder Heilung mir einfach reinschneit, als hätte mir jemand einen nassen Lappen in den Nacken geschlagen. Das war heute nicht nur scheiße, das war gefährlich und ich will das nicht.
Jona Jakob